Klassifizierung der Mischungsstabilität mit dem Stabilitäts-Index
In vielen Anwendungen ist es nötig, die Mischungsstabilität verschiedener Dispersionen zu vergleichen. Um diesen Vergleich in der Praxis zu vereinfachen, kann man den sogenannten MultiScan Stabilitäts-Index heranziehen. Der MultiScan Stabilitäts-Index besteht aus einer einzigen Zahl, der die globale Mischungsstabilität der Probe beschreibt.
Der MultiScan Stabilitäts-Index stellt dabei eine Aggregation aller zeitlichen und räumlichen Schwankungen der Signale für das transmittierte und rückgestreute Licht dar. Geht der Stabilitäts-Index gegen null, findet so gut wie keine Destabilisierung in der gemessenen Zeitskala statt. Ist der Index höher, ist die Probe weniger stabil.
Mischungsstabilität in der Praxis
In der Praxis ist die Untersuchung und Bestimmung der Mischungsstabilität von Bedeutung, wenn Dispersionen über einen längeren Zeitraum hinweg gelagert werden, ohne dass sich ihre Eigenschaften verändern sollen. In anderen Anwendungen ist die Bestimmung von Bedeutung, wenn sich eine Probe möglichst schnell entmischen soll.
In der Lebensmittelindustrie ist die Mischungsstabilität beispielsweise bei Säften, Milch oder Smoothies von Bedeutung. Hier müssen Sedimentation oder Aufrahmung verhindert werden, um über die gesamte Lagerzeit ein homogenes Produkt mit gleichbleibender Textur und Geschmack zu gewährleisten.
Auch in der Kosmetikbranche ist die Stabilität von Cremes, Lotionen, oder Make-up-Produkten essenziell, da eine Phasentrennung oder Klumpenbildung die Anwendung, Haltbarkeit und optischen Eigenschaften beeinträchtigen würde.
In der Pharmaindustrie wiederum hängt die Qualität von Sirupen, Injektionspräparaten oder Impfstoffformulierungen stark von der Stabilität ab, da Destabilisierungsprozesse hier nicht nur zu Wirksamkeitsverlust, sondern auch zu Sicherheitsrisiken führen können.
Ebenso ist die Lack- und Farbenindustrie auf stabile Pigmentdispersionen angewiesen, um Farbe, Deckkraft und eine gleichmäßige Verarbeitung sicherzustellen. Instabilitäten äußern sich hier schnell in Ausflockungen oder ungleichmäßigen Farbergebnissen.
Schließlich spielt die Messung von Destabilisierungsprozessen auch in der Erdöl- und Energiewirtschaft eine wichtige Rolle, da beispielsweise die Stabilität von Öl-Wasser-Emulsionen maßgeblich über die Effizienz von Trennprozessen entscheidet und auch Schmierstoffe oder Treibstoffe nur dann ihre volle Funktionalität und Lagerfähigkeit behalten, wenn sie stabil bleiben.
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