Zur Messung der Haltbarkeit und Langzeitstabilität bieten sich verschiedene Messmethoden an, eine davon ist die Static-Multiple-Light-Scattering-Methode (SMLS). Solche Tests können mit einem Dispersionsstabilitäts-Analysesystem wie dem MultiScan MS 20 von DataPhysics Instruments durchgeführt werden. Mit solchen Analysesystemen können schon kleinste Veränderungen in der Dispersion erkannt werden.
Um die Static-Multiple-Light-Scattering-Methode (SMLS) durchzuführen, wird die flüssige Probe in ein rundes Gefäß gefüllt und in einen Messturm gestellt. Im Messturm befinden sich zwei Lichtquellen und ein Lichtdetektor. Eine Lichtquelle befindet sich gegenüber dem Detektor und durchleuchtet die Probe – der Detektor erfasst das transmittierte Licht. Die zweite Lichtquelle befindet sich neben dem Detektor – der Detektor erfasst das rückgestreute Licht. Detektor und Lichtquellen scannen die Probe von unten bis oben in regelmäßigen Abständen ab. So lassen sich Veränderungen des transmittierten und rückgestreuten Lichts positions- und zeitaufgelöst bestimmen.
Vorhersage der Haltbarkeit nach ISO/TR 13097
Einige Normen regeln Messungen, die der Vorhersage der Haltbarkeit dienen. Die Norm ISO/TR 13097 Leitlinien für die Charakterisierung der Dispersionsstabilität
befasst sich mit der Charakterisierung der Stabilität von flüssigen Dispersionen (Suspensionen, Emulsionen, Schäumen und deren Mischungen) für die Entwicklung neuer Produkte, die Optimierung bestehender Produkte, die Qualitätskontrolle während der Verarbeitung und während der Verwendung des Produkts.
Die Stabilität einer Dispersion im Sinne von ISO/TR 13097 wird anhand der Veränderung einer oder mehrerer physikalischer Eigenschaften über einen bestimmten Zeitraum definiert. Die ISO/TR 13097 beschreibt zwei Methoden zur Vorhersage der Haltbarkeit: die vergleichende und die prädiktive Analyse.
Bei der vergleichenden Analyse wird die Stabilitätskennzahl mit einer Referenzprobe verglichen. Dieser Ansatz ist zuverlässig, erfordert keine komplexen Berechnungen und kann für alle Arten von Dispersionen verwendet werden. Es ist die schnellste und einfachste Methode, um vorherzusagen, wie lange eine Dispersion stabil bleibt.
Bei der prädiktiven Analyse werden Daten modelliert und extrapoliert, um zu überprüfen, ob die Stabilitätsmetrik für den gewünschten Zeitraum innerhalb der Kriterien bleibt. Allerdings sind die Modelle derzeit nicht gut geeignet, um die Stabilität komplexer Systeme vorherzusagen.
ISO/TR 13097 empfiehlt ausdrücklich instrumentelle Methoden, da diese am objektivsten und nachvollziehbarsten sind. Darüber hinaus können sie aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit und Reproduzierbarkeit Destabilisierungen in einem früheren Stadium zuverlässiger erkennen als herkömmliche visuelle Beobachtungen. Außerdem wird empfohlen, die Analyse im ursprünglichen Zustand der Probe ohne Verdünnung oder Störung durchzuführen.