Die Oberflächenspannung beschreibt die Arbeit, die erforderlich ist, um die Oberfläche einer Flüssigkeit zu vergrößern. Man unterscheidet zwischen statischer und dynamischer Oberflächenspannung. Die dynamische Oberflächenspannung ist abhängig vom Oberflächenalter. Mit der Zeit stellt sich die statische Oberflächenspannung im Gleichgewicht ein.
Was ist die Oberflächenspannung?
Die Oberflächenspannung beschreibt die Arbeit, die verrichtet werden muss, um die Oberfläche einer Flüssigkeit zu vergrößern. Sie wird in Millinewton pro Meter (mN/m) angegeben. Somit ist die Oberflächenspannung eine wichtige Kenngröße, um das Verhalten einer Flüssigkeit in Kontakt mit anderen Phasen zu beurteilen.
Wie beeinflussen Tenside die Oberflächenspannung?
Die Oberflächenspannung kann durch oberflächenaktive Substanzen, welche als Tenside bezeichnet werden, beeinflusst werden. Tenside sind Amphiphile: Sie bestehen aus einer polaren Kopfgruppe und einer unpolaren Seitenkette. Der polare Teil des Moleküls wechselwirkt bevorzugt mit einer polaren Flüssigkeit, wie etwa Wasser. Daher nennt man diesen Teil auch hydrophil oder wasserliebend. Der unpolare Teil des Moleküls wechselwirkt bevorzugt mit unpolaren Flüssigkeiten, wie Öl oder mit Gasen. Daher nennt man ihn lipophil oder fettliebend. Aufgrund ihres zweigeteilten Aufbaus lagern sich Tenside bevorzugt an Oberflächen oder Grenzflächen an, da sie dort energetisch günstige Bedingungen vorfinden.
An einer Wasseroberfläche orientieren sich die Tenside beispielsweise so, dass die polare Kopfgruppe in das Wasser zeigt und die unpolare Seitenkette in die Gasphase, also etwa in die Luft. So können Tenside mit beiden Phasen gute Wechselwirkungen eingehen. Durch die Anlagerung von Tensiden an der Oberfläche verringert sich die Oberflächenspannung. Die Zugabe von Tensiden erleichtert daher die Vermischung unpolarer und polarer Phasen.
Die Geschwindigkeit, mit der sich Tenside an der Oberfläche anlagern, ist eine charakteristische Größe für jedes Tensid. Sie ist bestimmt durch die Diffusions- und Adsorptionsgeschwindigkeit des Tensids. Misst man beispielsweise die Oberflächenspannung einer frisch gebildeten Wasseroberfläche mit einem zugegebenen Tensid gegenüber Luft, so liefert die Messung zu Beginn den Oberflächenspannungswert von reinem Wasser, also 72,5 mN/m bei Raumtemperatur. Dieser Wert nimmt wegen des Tensids über die Zeit ab.