Die Captive-Bubble-Methode dient der Ermittlung des Kontaktwinkels. Sie ermöglicht die Untersuchung des Kontaktwinkels auf einer festen Oberfläche in einer umgebenden Flüssigkeit und kann insbesondere bei sehr leicht benetzbaren Oberflächen angewendet werden. Für die praktische Umsetzung ist ein Kontaktwinkelmessgerät erforderlich.
Was ist die Captive-Bubble-Methode und wofür wird sie angewendet?
Die Captive-Bubble-Methode ist eine spezielle Methode zur Messung des Kontaktwinkels. Sie ist eng verwandt mit der Sessile-Drop-Methode. Bei der Sessile-Drop-Methode ruht ein Flüssigkeitstropfen auf einer festen Oberfläche in einer Gasphase (in der Regel Luft). Bei der Captive-Bubble-Methode hingegen ist der Festkörper mit einer umgebenden Flüssigkeit in Kontakt und eine Gasblase oder ein Flüssigkeitstropfen einer zweiten Flüssigkeit wird auf dem Festkörper abgesetzt.
Ein entscheidender Vorteil der Captive-Bubble-Methode liegt darin, dass sie die Untersuchung unter Flüssigkeitsbedingungen erlaubt. Das macht sie besonders geeignet für biologische Oberflächen, hydrophile Materialien oder beschichtete Substrate, die in der Gasphase instabil wären.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Proben getestet werden können, die sehr leicht benetzbar sind. Während einer Kontaktwinkelmessung mit Hilfe der Sessile-Drop-Methode würde ein Flüssigkeitstropfen auf solchen Oberflächen komplett spreiten, sodass eine genaue Ermittlung des Kontaktwinkels nicht möglich wäre. Die Captive-Bubble-Methode liefert für diese Proben genauere Ergebnisse.
Grundlagen der Captive-Bubble-Methode: die Kontaktwinkelmessung
In der Materialwissenschaft spielt die Bestimmung von Kontaktwinkeln und der daraus abgeleiteten Oberflächenenergie von Feststoffen eine entscheidende Rolle, um die Wechselwirkungen zwischen Festkörperoberflächen und Flüssigkeiten zu verstehen.
Der Kontaktwinkel beschreibt den Winkel, den ein Flüssigkeitstropfen auf einer festen Oberfläche ausbildet und liefert Informationen über das Benetzungsverhalten dieser Flüssig-Fest-Kombination. Die Messung des Kontaktwinkels einer Flüssigkeit auf einem Festkörper gibt Aufschluss über das Benetzungsverhalten dieser Kombination. Bei einem Kontaktwinkel von 0° ist der Tropfen vollständig auf der Festkörperoberfläche ausgebreitet. Bei einem Kontaktwinkel von 180° liegt der Tropfen kugelförmig zusammengezogen auf der Oberfläche auf und berührt den Festkörper nur an einem Punkt. In der Praxis liegt der Kontaktwinkel meist zwischen diesen beiden Extremwerten.